Emmi Pikler (1904-1984) war eine ungarische Kinderärztin, deren Pädagogik auf folgenden Eckpunkten aufbaut:

- die freie Bewegungsentwicklung des Kindes

- das freie Spiel

- die beziehungsvolle Pflege, das gemeinsame Miteinander, die gute Beziehung

 

Emmi Pikler sagt und schreibt im Buch "Lasst mir Zeit":   " .. Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen, als eines , dem die Lösung fertig geboten wird."

 

 

 

 

 

Emmi Pikler konnte mit ihren Forschungen zeigen, dass die Bewegungsentwicklung des Kindes, wenn der Erwachsene nicht eingreift,  bestimmte Stufen durchläuft. Vom Am Boden liegen über das Robben, Krabbeln, Sitzen, Aufrichten, kommt das Kind letztendlich zum Stehen. Dies geschieht alles ohne Fordern und ohne Zwang. Wenn es die Möglichkeit hat, sich selbst eine Stufe nach der anderen anzueignen so ist es weder über- noch unterfordert. Ziel des Kindes ist immer das Aufrichten. Die Zeit, die Kinder in ihrer Entwicklung dazu benötigen, ist so unterschiedlich wie die Kinder selbst.

Das Freie Spiel ist die Forschung, das Üben und Lernen des Kindes. Im Spiel lernt es die Welt und ihre Gesetzmäßigkeiten kennen. 


Mit der vorbereiteten Umgebung, geeignetem, hilfreichem Spielmaterial für die jeweiligen Altersgruppen wird im SpielRaum sowohl für die Kinder als auch für die Eltern eine Umgebung und Atmosphäre geschaffen, in der es gut möglich wird, das Kind "sich entwickeln zu lassen". Dies bedeutet aber nicht, das Kind sich selbst zu überlassen sondern als Erwachsener bereit und anwesend zu sein und dem Kind gegenüber sein echtes und aufrichtiges Interesse an seinem Tun zu zeigen.

Kinder, die sich so entwickeln können, lernen, dass sie selbst es sind, die in ihrer Umgebung und bei sich etwas bewirken.  Dieses Erkennen der Selbstwirksamkeit ist ein wesentlicher Faktor um auch die Fähigkeit der Selbstregulierung Zug um Zug zu erlernen.